Der Totalschaden mit einem 0:6-Lauf ab Minute 21 bis zur Pause, die Torflaute von elf Minuten ab der 21. bis zur 32. Minute mit null Treffern, der Einbruch nach dem 12:13 bis hin zum 12:20 und 13:22 in der 34. Minute war ursächlich für die Heimpleite der Eulen vor 1831 Zuschauern am Familientag: So gewann der TV Großwallstadt am Sonntag 33:31 (19:12) in der Friedrich-Ebert-Halle. Entscheidend der 0:6-Lauf in den letzten neun Minuten vor der Pause. Mit großer Moral kämpften sich die Eulen nach der Pause dennoch nochmal heran, in der 59. Minute verkürzte Marc-Robin Eisel (3 von 4) auf 30:32. Es reichte nicht mehr, weil bei der Aufholjagd zu viele freie Chancen verpulvert wurden. Die Hypothek des Pausenrückstands wog zu schwer!

Ehrengast Alexander Schweitzer
„Der FCK hat 3:0 gewonnen. Jetzt werden die Eulen hoffentlich auch gewinnen“, sagte Ministerpräsident Alexander Schweitzer als Ehrengast beim Eulen-Familientag vor dem Anwurf. „Wie immer ein tolles Programm, das die Eulen hier zusammenstellen. Das Spiel läuft leider weniger gut …“, sagte der Regierungschef zur Halbzeit. Schweitzer, sprichwörtlich einer der größten Eulen-Fans, feuerte die Mannschaft auch nach der Pause unentwegt an. Er wollte 30 Minuten bleiben, blieb aber bis zum Ende. Es reichte nicht.

Eine Eule bei den Eulen
Der Familientag eröffnete eine Serie von Event-Spieltagen bis hin zum 1-Euro-Spiel. Der Besuch einer echten Eule bei den Eulen war besonders: Emma, ein Uhu, aus der Falknerei Birds of Prey aus Speyer, stellte mit ihren Familienmitgliedern ein wunderbares Foto-Motiv dar. Der Eulen-Club 100 hat die Patenschaft für Emma übernommen. Damit wird die Falknerei von Courtney Iwersen unterstützt, deren Mann nach einem Trümmerbruch des linken Arms lange arbeitsunfähig ist. Großartig für die Kids die Teddy-Klinik des Klinikums oder auch der Auftritt der Freunde und Helfer: das Polizei-Motorrad, ein Hingucker. Klasse auch die pro-aktive Eule mit den Maskottchen-Kollegen von den Frankfurt Galaxys, den Löwen und RPR1.
Gedenkminute für Marcus Helbig
Mit einer Gedenkminute würdigten die Eulen den 53-jährig gestorbenen Spitzenschiedsrichter Marcus Helbig. Hallensprecher Thomas Stüber verlas folgenden Text: „Liebe Handballfreunde, der deutsche Handball trauert um Marcus Helbig. Der ehemalige Spitzenschiedsrichter ist in der Nacht auf Mittwoch im Alter von 53 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben. Gemeinsam mit seinem langjährigen Partner Lars Geipel leitete er mehr als 600 Spiele im deutschen Handball und über 250 internationale Begegnungen. Er war ein Vorbild für Generationen von Schiedsrichtern und prägte das Schiedsrichterwesen über Jahrzehnte. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Familie, seinen Freunden und Wegbegleitern. Lasst uns nun gemeinsam einen Moment innehalten – in seinem Gedenken.“
Friedrich Schmitt erkrankt
Friedrich Schmitt, beim Sieg gegen TuSEM Essen der Mann des Abends bei der Saisonouvertüre, musste erkrankt passen. Der 2,07 Meter große Halblinke kam deshalb auch am Freitag nicht für MT Melsungen zum Einsatz, wo er zunächst bis 19. Oktober mit Zweifachspielrecht unter Vertrag steht. Alexander Falk ist nach seinem Fußwurzelbruch im Aufbautraining, aber noch nicht wieder einsatzbereit. Im Kader standen zwei Spieler aus dem HLZ: Nick Haas als Falk-Ersatz, sowie Philipp Wenning als 3. Torhüter. Sie kamen nicht zum Einsatz.

12:19 zur Pause
Nach dem schnellen 0:2 waren die Eulen da. Sie führten 3:2, 6:5, 7:6 und 8:7, dann 9:8 und 10:9. In Minute 19 glich Finn Leun zum 11:12 aus, dann kippte das Spiel. Der letzte Eulen-Treffer vor der Pause gelang Kian Schwarzer in der 21. Minute zum 12:13 Anschluss, dann folgte eine totale Flaute der Eulen mit einem fatalen 0:6-Lauf. Zur Pause führte der TVG 19:12. Bemerkenswert: 5 Zeitstrafen der Eulen stand nach 30 Minuten nur eine der Gäste gegenüber. Großwallstadt hatte vier Siebenmeter in den ersten 30 Minuten zugesprochen bekommen, die Eulen einen …

René Zobel lässt hoffen
Die Eulen kämpften sich nach der Pause mit großer Moral heran. Als sie wieder ganz nah dran waren, die Wende zu erzwingen, aber wurden beste Chancen vergeben. „12 Hundertprozentige, die wir liegen lassen“, monierte Cheftrainer Johannes Wohlrab. Positiv: Linkshänder René Zobel, einmal ungerechtfertigt auf die Strafbank verwiesen, einmal mit einem Stürmerfoul bestraft, das mehr als umstritten war, machte 4 von 6. Das gibt Hoffnung für die Problemstelle auf halbrechts.

Die Wende war möglich
„Die Moral stimmte“, lobte Johannes Wohlrab die Aufholjagd nach der Pause. Der Coach hatte einen „kollektiven Black-out“ für den Einbruch in den letzten neun Minuten vor der Pause verantwortlich gemacht. Und das obwohl die Eulen auch dank der Paraden von Mats Grupe (insgesamt 7) zunächst gut im Spiel waren. In der 50. Minute aber scheiterte Tim Schaller beim Stand von 23:27 mit Siebenmeter an Jan Minerva. Den hatte zwischenzeitlich der frühere Eulen-Keeper Stefan Hanemann mit sechs Paraden in 26 Minuten abgelöst. Schaller (6 von 8), der mit dem 26:30 vier Minuten vor Schluss Hoffnung keimen ließ, scheiterte wenig später frei an Minerva. Dessen Fußabwehr – genial! Die parierten Siebenmeter Schalles durch Urbič, der vier Würfe meisterte, und Grupe – Hoffnungsfunken. Aber die Ex-Eulen Sebastian Trost (5 von 8) und Yessine Meddeb (4 von 4) bewiesen Klasse. Als die Eulen nah dran waren, lief es nicht perfekt: So in der 40. Minute als Vincent Bülow (2 von 3 plus 5 Assists) einen Fehlpass spielte, Kian Schwarzer beim Stand von 18:23 nicht erreichte. Es steht 19:24, da scheitert Kian Schwarzer (4 von 6) frei an Minerva (42.), Sekunden später geht der Versuch von Urbič zum Gegenstoß schief.

Gruppenbild mit Mats
Mit Lotto-Rheinland-Pfalz begrüßten die Eulen am 3. Spieltag 15 Gäste der Lebenshilfe Neustadt im VIP-Raum und beim Spiel. Das Abschlussbild mit Mats Grupe ist eine schöne Erinnerung an den Besuch.

Am Mittwoch kommt Dessau
Am Mittwoch (19.30 Uhr) geht’s schon weiter für die Eulen. Dann ist der Dessau-Roßlauer HV 06, Ex-Klub von Spielmacher Vincent Bülow, zu Gast in der Ebert-Halle. Dessau ist mit 4:2 Punkten gut in die Saison gestartet, überraschte am Samstag mit dem 34:30-Sieg in Coburg.
Fotos: Harry Reis / Dennis Weissmantel