36 : 28
(19 : 14)

Die Eulen Ludwigshafen

Urbič (54. Mats Grupe) - Leun (4), Eisel (6), Trost (4) - Falk (3), Schwarzer (4) - Haider (2) – Stüber, Magnus Grupe (2), Schaller (4/2), Waldvogel (3), Schwarz (1), Romdhane (1), Straub (2) – Nicht eingesetzt: Knudsen

TSV Bayer Dormagen

Simonsen (47. Oberosler) - Leis (3), Steinhaus (2), Köster - Strosack (5/2), Reuland - Jan Schmidt (7) – Boehnert (3), Krist (5), Sondermann (2), Senden, Böckenholt (1), Kriescher, Bertl
Spielverlauf: 5:0 (6. Minute), 5:2 (8.), 7:3 (11.), 9:8 (16.), 9:10 (18.), 13:10 (21.), 14:11 (25.), 17:12 (26.), 19:14 (Halbzeit), 22:14 (36.), 25:15 (40.), 27:17 (42.), 30:20 (49.), 32:23 (52.), 36:28 (Ende)
Siebenmeter: 4/2 - 2/2
Rote Karten: Senden (47.)
Zeitstrafen: 5/5
Zuschauer: 2350
Schiedsrichter: Jaros/Thrun

Im Kollektiv die Krise besiegt

22.12.2024 10:20 // hk

Geht doch! Die Eulen Ludwigshafen haben nach sechs Spielen ohne Sieg, mit nur einem Punkt aus den letzten sechs Partien, ihre Talfahrt eindrucksvoll gestoppt: 36:28 (19:14) gewann die Mannschaft ohne schwachen Punkt am Samstagabend gegen TSV Bayer Dormagen. „Egal wen wir gebracht haben, jeder hat seine Leistung fürs Team gebracht“, lobte Eulen-Trainer Johannes Wohlrab. Vor 2350 Zuschauern in der der ausverkauften Friedrich-Ebert-Halle führte der überragende Spielmacher Marc-Robin Eisel die Eulen zu einem glanzvollen Sieg. Eisel verteidigte mit starker Hand und großem Herzen, verbuchte mit 4 von 6 eine starke Quote und lieferte auch noch vier Assists. „Mir hat es einfach Spaß gemacht“, frohlockte Eisel.

„2350 Streichhölzer angezündet …“

Die Eulen-Mannschaft zeigte trotz der beklemmenden Negativserie der letzten Wochen keine Nerven, trat entschlossen und in sich gefestigt auf. Die ausverkaufte Halle stimulierte zusätzlich. Max Haider und Kollegen war der unbedingte Wille, die Trendwende zu erzwingen, vom Anpfiff weg anzumerken. Da kämpfte eine Einheit. Freddy Stüber war – wie auch Torhüter Mats Grupe – zurück im Kader. Mihailo Ilic und Mex Raguse fehlten weiterhin. Und Stüber, als Mentalitätsmonster und Abwehrfels geschätzt, fand schon in der Kabine die richtigen Worte, verriet der starke Linksaußen Kian Schwarzer (4 von 5). Schwarzer: „Freddy sagte – da draußen sind 2350 Streichhölzer, die zünden wir jetzt an …“ Und das gelang: 5:0 nach sechs Minuten!

Nici Waldvogel zeigt Flagge

Mitte der ersten Halbzeit stand das Spiel auf der Kippe. Dormagen kam auf, in der 15. Minute verkürzte Kreisläufer Jan-Christian Schmidt mit seinem fünften Treffer auf 7:8. Nach 18 Minuten führte der Gast durch Florian Boehnert gar 10:9. Postwendend aber egalisierte Tim Schaller (4 von 8), mit einem Doppelschlag erhöhte der hellwache „Mauni“ Grupe auf 12:10. Zwei starke Paraden von Žiga Urbič gegen den freien Boehnert beim Stand von 10:10 und 12:10 halfen die Weichen wieder auf Sieg zu stellen. Nici Waldvogel vollendete mit dem 13:10 neun Minuten vor der Pause den 4:0-Lauf. Der Halblinke (3 von 3) bot in Abwehr und Angriff seine bisher beste Leistung im Eulen-Dress. Die Eulen behielten dieses Mal nach vergebenen Chancen den Kopf oben. So scheitere Tim Schaller in der 33. und 47. Minute nicht nur mit den beiden Siebenmetern, sondern auch bei den Nachschüssen, erst an Christian Simonsen, dann an Louis Oberosler. Zwei Siebenmeter aber nutzte Schaller, der Eisblock, zum 25:15 (40.) und 28:18 (43.).

Wunderbare Treffer vom Romdhane und Eisel

„Die Atmosphäre war gigantisch“, schwärmte Max Haider (2 von 4) nach dem famosen Auftritt. Der Kapitän, nach einer fiebrigen Grippe noch am Freitag außen vor, hatte den Torreigen nach 65 Sekunden eröffnet. Haider gab der Mannschaft im Wechselspiel mit Freddy Stüber Halt im Innenblock. Bemerkenswert die Leistung des jungen „Mauni“ Grupe in Abwehr und Angriff. In der Abwehr sahen die Eulen-Fans „Sebi“ Trost wohl noch nie so entschlossen zupackend, herausschiebend und höchst konzentriert. Trost (4 von 9) lieferte auch drei feine Assists. Klasse seine Übersicht nach seiner Balleroberung beim folgenden Tempogegenstoß in der 4. Minute, als er Alexander Falk geschickt einsetzte, der das 4:0 erzielte. Falk (3 von 3) durfte in seinen Ruhephasen auf der Bank genießen, wie sein junger Kollege Theo Straub (2 von 2) blitzsauber traf. Die schönsten Tore des Abends aber erzielten Sadok Ben Romdhane nach einer sensationellen Körpertäuschung mit einem Dreher zum 18:12 (28.) und Regisseur Eisel mit einem raffinierten Lupfer aus der Distanz zum 30:20 ins verwaiste Bayer-Tor (49.).

Die Rotation greift

„Wir haben absolut verdient, auch in der Höhe, gewonnen. Wir haben das Spiel von Anfang an dominiert und haben im Kollektiv wirklich eine sehr gute Leistung vorne und hinten gezeigt und wir hatten einen super Rückzug“, lobte Trainer Wohlrab seine Mannschaft. Diesmal fruchtete die Rotation, durch Freddy Stübers Comeback gab es mit drei Kreisläufern mehr Möglichkeiten, um immer wieder Frische von der Bank zu bringen. Da ist dann auch Simon Schwarz ein belebendes Element. Kurze Erholungspausen taten beispielsweise auch „Sebi“ Trost gut, der den Ball zum 22:14 regelrecht ins Netz hämmerte. Linkshänder Finn Leun (4 von 7) setzte diesmal unerschrocken und total fokussiert seine Ausrufezeichen. Joh Wohlrab: „Wenn die Wechselmöglichkeiten, wie heute, ein bisschen größer sind, sind wir in der Lage jeden Gegner zu schlagen.“ Der nächste Gegner am 2. Weihnachtsfeiertag (16 Uhr) ist der TV Hüttenberg. In Wohlrabs alter Heimat gilt es, die Leistung vom Sonntag zu bestätigen.

Blumen und die Humba

Die Humba nach dem Heimsieg widmete die Mannschaft mit Vorsänger Kian Schwarzer der scheidenden Geschäftsführerin Lisa Heßler und ihren ebenfalls ausscheidenden Mitarbeiterinnen Julia Ost und Margot Heßler. Namens der Mannschaft sagte Kapitän Haider Dank. Er kam im Januar 2017 aus dem Löwen-Talentschuppen zu den Eulen und sah seinen ersten Eindruck von Lisa Heßler in den sieben Folgejahren mehr als bestätigt: „Diese Frau lebt nur für die Eulen!“ Dem verbalen Blumenstrauß folgten farbenfrohe Blumengebinde, die Schwarzer, Eisel und der noch verletzte Mex Raguse dem ausscheidenden Trio mit Macher-Qualitäten überreichten.

Abschied von „Lisa 24/7“

Lisa Heßler ließ ihre achteinhalb Jahre, sechs davon als Geschäftsführerin, nochmal Revue passieren.

Sie bilanzierte, dass diese Saison „durchfinanziert“ sei und mit einem Plus beendet werden würde. Ihr emotionalster Moment in all den Jahren war nicht etwa das „Wunder von Ludwigshafen 2.0“, sondern der gerade noch so abgewendete Abstieg aus der Zweiten Liga 2022. „Das war mein emotionalster Moment. Da stand die Existenz des Vereins auf dem Spiel“, sagte Lisa Heßler, deren Nachfolge Domenico Marinese im neuen Jahr antreten wird. Der aktuellen Mannschaft dankte Lisa Heßler für ein perfekt gestaltetes Abschiedsspiel und lobte Team und Teamgeist: „Ihr seid ein verschworener Haufen! Bleibt euch treu!“ Lisa Heßler dankte Partnern und Wirtschaftsrat und vor allem den treuen Fans: „Ihr seid die Basis des Sports!“ Lisa Heßler bekannte, ohne die Dissonanzen mit den drei Mehrheitsgesellschaftern klar anzusprechen, dass sie schweren Herzens geht. „Ich wünsche den jetzt Verantwortlichen, dass ich die falschen Gedanken verfolgte und dass ihr Weg der Richtige ist …“, erklärte die 35-Jährige, die sich mit ihrem Einsatz und herausragenden Engagement den Ruf „Lisa 24/7“ erarbeitet hat.

Die „Chefin“ sagt DANKE

Mit emotionalen Worten verabschiedete sich die „Chefin“ von ihrem Geschäftsstellen-Team, von ihrer engsten Mitarbeiterin Julia Ost und ihrer Mutter Margot, der Mutter der Kompanie. „Lisa wurde ein absolutes Vorbild für mich“, sagte Julia Ost. Die 29-Jährige werde angesichts ihrer vielen Talente „ihren Weg machen“, unterstrich Lisa Heßler. „Ich kenne keinen Menschen, der selbstloser ist“, würdigte Lisa Heßler die Mitarbeit von Margot Heßler, die wohl jeden Dauerkarteninhaber samt Stammplatz kennen würde.

Schweigeminute für die Opfer von Magdeburg

Vor Anpfiff der Partie des 16. Zweitliga-Spieltags wurde in der Friedrich-Ebert-Halle in einer Schweigeminute der Opfer des feigen, brutalen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg vom Freitagabend gedacht. Mindestens fünf Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. Thomas Stüber, die Stimme der Eulen, verlas die Gedenkrede: „Liebe Handballfreunde, die Vorweihnachtszeit ist eine Zeit der Hoffnung, der Freude und des Miteinanders. Doch gestern Abend wurde diese besondere Zeit von einer schrecklichen Tat überschattet. Der Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt hat uns alle tief getroffen. An einem Ort, der für Frieden und Wärme steht, wurden Menschen aus dem Leben gerissen, und Familien wurden in unermessliches Leid gestürzt. Wir fühlen mit den Menschen in Magdeburg – sind der Heimatstadt des SC Magdeburg besonders verbunden. Als große Handball-Familie möchten wir heute Abend ein Zeichen der Solidarität setzen und den Opfern und ihren Angehörigen unser Mitgefühl aussprechen.

Lasst uns nun in einer Schweigeminute innehalten, um gemeinsam der Opfer zu gedenken.

Vielen Dank.“

Fotos: Harry Reis

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