Ein Sieg, zwei Punkte – das war gut fürs (überzogene) Konto, (besonders) gut für die Moral der Mannschaft und die Stimmung der tollen Fans: Nach dem 27:25 (14:12)-Heimsieg gegen TuS N-Lübbecke rückten die Eulen mit nun 6:16 Punkten von Platz 17, einem Abstiegsplatz, auf Platz 15 vor. Man of the Match: Thomas Stüber, der Hallensprecher. „Stübi“ ist immer stark. Besser als an diesem Samstag war er gefühlt noch nie!!! Am Freitag geht’s zum HSC 2000 Coburg, der mit 10:12 Punkten Tabellenzehnter ist. Schiedsrichter in der schmucken HUK-Coburg Arena sind Lukas Müller aus Neubrandenburg und Robert Müller aus Potsdam. Anwurf: 20.00 Uhr. Dyn überträgt - wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga - live und auf Abruf.
Trainerwechsel in Lübbecke
Abstiegskampf – das ist auch ein Nervenspiel. Abstiegskampf – das erzeugt Druck. Druck auf die Spieler, die Vereinsverantwortlichen, die Trainer. Nach der Niederlage in Ludwigshafen hat nun auch TuS N-Lübbecke den Trainer gewechselt und den sehr sympathischen Piotr Przybecki, der vor gut einem Jahr „Micha“ Haaß ablöste, durch Davor Dominikovic (47) ersetzt, der bis Sommer 2025 beim TuS Vinnhorst arbeitete.

„Wir können Spiele gewinnen“
„Es ist nach wie vor schwer, unser Kader ist nicht größer geworden. Zumindest aber hatten wir ein kleines Erfolgserlebnis . Das tat den Jungs gut. Sie haben gesehen, dass wir Spiele gewinnen können – auch gegen Mannschaften mit einem zahlenmäßig größeren Kader“, sagt Eulen-Coach Michael Haaß vor dem 12. Spieltag. Klar ist: Vincent Bülow, der seine Reha erst am 10. Dezember starten kann, und Nici Waldvogel, der seine Reha bei Rolf Bellmann (Physikalische Therapie Christian Simon) in Ludwigshafen und bei Sportomed in Mannheim gestartet hat, fehlen noch auf lange Zeit. „In Coburg hängen die Trauben hoch“, weiß der Trainer, der bei den Gastgebern, die Anel Mahmutefendic (37) seit 2024 trainiert, eine „sehr wurfstarke Mannschaft mit großen, im Eins-gegen-Eins starken Spielern“ sieht. „Es ist eine große Herausforderung“, betont Haaß, verspricht aber auch dem eigenen Anhang: „Wir versuchen alles!“
Der Bruderkampf: Nils trifft Lars
Coburg gegen Ludwigshafen – das beinhaltet auch einen Bruderkampf: Nils Röller (24) spielt seit 2024 in Coburg, Lars Röller (26) seit diesem Sommer in Ludwigshafen. Nils spielt erneut eine gute Saison, ist mit 34 Toren bei 40 Würfen in elf Spielen ausgesprochen treffsicher. Er ist 1,95 Meter groß – also neun Zentimeter kleiner als Lars, der sprichwörtlich große Bruder. Nils, 2024 aus Göppingen nach Coburg gekommen, bringt laut Vereinsangaben 125 Kilo auf die Waage, Lars nach eigenen Angaben 115. Nils spielt im Trikot mit der Nummer 30, Lars trägt bei den Eulen die Nummer 23.

Lars will auch wieder treffen
Für Lars Röller, vom TV Großwallstadt gekommen, war’s ein schwieriger Start bei den Eulen. „Ich hatte Fuß-, Rücken- und Nasenprobleme“, reflektiert der wie Nils in Ludwigshafen geborene Lars die Situation. In Mutterstadt sind sie in einer Handballer-Familie groß geworden. „Ich glaube nach dem Trainerwechsel begann eine gute Entwicklung. Durch dass wir dann gleich drei Top-4-Gegner hatten, sieht man das nicht unmittelbar an den Ergebnissen. In Bad Schwartau hat man dann aber phasenweise gesehen, welches Potenzial in der Mannschaft steckt“, sagt Lars Röller. Er fühlt sich jetzt wieder besser, fitter. „Ohne Schmerzen spielen zu können, ist auch gut für den Kopf“, sagt der Hüne, der sich speziell gegen Lübbecke „in der Abwehr wieder stabiler sah“. Lars Röller: „In den letzten Jahren war der Wurf eine Stärke von mir. Das Glück muss ich mir wieder erarbeiten!“ Zu Buch stehen bisher 8 von 12.
„Das Bruderduell ist schon was Besonderes, aber es ist ja nicht das erste Mal. Da haben wir schon eine gewisse Routine drin“, sagt der „Ludwigshafener Röller“. Die Eltern, sehr oft, sehr regelmäßig bei den Spielen der Söhne, sieht Lars eher unparteiisch: „Ich glaub‘ nicht, dass sie da einen Liebling haben. Beim letzten Mal, als wir gegeneinander spielten, blieb meine Mutter lieber daheim. Ich weiß nicht, ob sie diesmal in die Halle kommt …“
„Ein spannendes familiäres Duell“, sieht Eulen-Trainer Michael Haaß im Kreisläufer-Zweikampf zwischen Nils und Lars: „Hoffen wir, dass wir den Gewinner im Team haben …“
Fotos: Harry Reis
