Die Eulen gewinnen am Samstagabend vor 1212 Zuschauern im Kreuztaler Hexenkessel 31:30 (15:16) beim TuS Ferndorf. Das sind zwei wichtige Punkte im „Klassenkampf“. Žiga Urbič ist - wie schon bei Remis vor Wochenfrist in Potsdam - auch in Kreuztal mit 13 Paraden ein großartiger Rückhalt seiner Mannschaft. „Es war okay. Wir müssen nur weiter das spielen, was wir trainieren“, sagt der Schlussmann nach dem so eminent wichtigen Auswärtssieg: „Es ist der richtige Weg!“ Trainer „Micha“ Haaß freut sich (natürlich) über den Sieg in einem Vier-Punkte-Spiel im Hexenkessel Stählerwiese, die er noch nicht kannte, in die er aber nach dem vorwarnenden Hörensagen mit großem Respekt kam: „Respekt habe ich vor meiner Mannschaft, die sich mehrfach aus Rückständen zurück kämpfte.“ Nächsten Samstag (19.30 Uhr) ist Zweitliga-Schlusslicht HC Oppenweiler-Backnang zu Gast in der Friedrich-Ebert-Halle. Das ist wieder ein Vier-Punkte-Spiel für die Eulen, die mit 9:19 Punkten auf Platz 14 stehen. Unterschätzen des Tabellenletzten ist strikt verboten! „Wir kämpfen weiter ums Überleben“, macht Trainer Haaß den Ernst der Lage deutlich. Die Stimmung bei der Weihnachtsfeier des Teams am Sonntag aber ist nach dem Auswärtssieg ganz sicher gut und entspannt.

Ferndorf zur Pause knapp vorne
Nach 30 Minuten führte Ferndorf 16:15. Dabei sah es nach 21 Minuten ganz schlecht aus für die Eulen, sie waren mit 9:13 im Hintertreffen. Mit einem 3:0-Lauf arbeiteten sie sich bis zur 24. Minute wieder heran. Aber Ferndorf setzte ich ab, führte nach 27 Minuten 16:13. 12 Fehlwürfe und 5 Technische Fehler standen in der ersten Halbzeit auf der Negativstatistik der Mannschaft von Michael Haaß. Passend dazu: Tim Schaller, normalerweise eine Bank vom Siebenmeterstrich, vergab auch seinen zweiten Siebenmeter. Der erste landete neben dem Tor des starken Can Adanir, der zweite klatschte an den Pfosten. Die folgenden zwei Siebenmeter in der ersten Halbzeit nutzte Kian Schwarzer, verkürzte nervenstark bis zur Pause. Žiga Urbič hielt seine Farben mit fünf Paraden im Spiel. 15:16 nach 30 Minuten.
„Ballermann“ Friedrich Schmitt
„Eulen ballern“ ist seit Saisonbeginn das Leitmotiv von Stüber und Kollegen. Die Eulen waren nach dem 26:26 in der 51. Minute vorne: 29:27, 30:28, 31:29 - am Ende haben sie 31:30 gewonnen. Beste „Ballermänner“ der Eulen sind Friedrich Schmitt mit 9 von 15, Kian Schwarzer mit 10 von 11 und Marc-Robin Eisel mit 6 von 9. Schwarzer nutzte auch seinen dritten Siebenmeter kaltblütig. Klasse die Überzeugung, die Schwarzer im Abschluss zeigte. So beim 17:17 mit Tempogegenstoß nach Alex Falks Traumpass in der 33. Minute. So beim Konter zum 21:23-Anschlusstor nach einem perfekten weiten Pass des starken Urbič in der 43. Minute. Augenscheinlich: Finn Leun, der zuletzt eine schwierige Phase durchlebte, kam Mitte der zweiten Halbzeit für René Zobel (2 von 8), sorgte in der 46. Minute für den wichtigen Anschlusstreffer (23:24) und erarbeitete in der 53. Minute den Siebenmeter, den Linksaußen Schwarzer zur 29:27-Führung verwertete. Großartig die Paraden von Žiga Urbič in der 55. Minute, als er zuerst gegen Julius Fanger und dann gegen Josip Eres die 29:28-Führung ffesthielt Zwei Minuten vor Schluss ließ Urbič Rechtsaußen Eres und den Ferndorfer Anhang mit einer weiteren Monsterparade verzweifeln – die Eulen führten 31:29. Die Uhr stand bei 59.06 Minuten, als Eres vom Punkt auf 30:31 verkürzte. Es war hektisch. Bei den Eulen folgte Lars Röller (2 von 2) 9 Sekunden vor dem Ende Freddy Stüber auf die Strafbank. Der Kapitän musste nach 58:34 Minuten raus – seine zweite Zeitstrafe. Beim TuS quittierten der starke Kreisläufer Valentino Duvancic und Linkshänder Tom Jansen nach 59:39 Minuten zeitgleich mit Röller Zeitstrafen. Die letzten 21 Sekunden - 5 gegen 5. „Endlich haben wir uns mal belohnt. Jetzt feiern wir den Auswärtssieg“, jubelte der auf Rechtsaußen vergessene Alex Falk, der in der Abwehr gute Arbeit leistete. Die Einstimmung auf die Weihnachtsfeier konnte beginnen!

Ruhig geblieben
„Ich bin wahnsinnig stolz auf die Mannschaft“, sagte Eulen-Trainer Michael Haaß nach der erfolgreichen Aufholjagd seiner mental starken Mannschaft, in der der couragierte Neuzugang Matteo Menges als Mittelmann wertvolle Impulse lieferte. „Es fühlt sich gut an“, sagte Friedrich Schmitt nach dem so wichtigen Auswärtssieg: „Wir haben heute auch bei Rückständen ruhigen Kopf behalten …“ Das macht Kian Schwarzer auch an einem Lernprozess fest: „Wir bringen uns immer wieder auch selbst in die Bredouille und geraten in Rückstand. Wir sind aber ruhig geblieben. Wir haben in den letzten Wochen gut, wir haben hart gearbeitet, machen das täglich. Wir haben Zeit gebraucht, um alles zu kapieren, was der neue Trainer will. Er hilft uns mit seiner Ruhe gerade auch im Angriff. Da merkt man schon, was er als ehemaliger Weltklasse-Mittelmann einbringen kann.“
Fotos: TuS Ferndorf
