Die Eulen im Hexenkessel am Bodensee

13.09.2024 14:51 // hk

Nächste Ausfahrt Konstanz: Am Sonntag (17 Uhr) sind die Eulen Ludwigshafen zu Gast bei der HSG Konstanz. Die HSG hat nach einem Drittliga-Jahr den direkten Wiederaufstieg geschafft und gilt in der 1900 Zuschauer fassenden Schänzle-Sporthalle als Hausmacht. Tanja Kuttler aus Ostrach und ihre Schwester Maike Merz aus Oberteuringen, WM und EM erfahren, leiten das Sonntagsspiel. Dyn überträgt – wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga live und auf Abruf.

„Sebi“ Trost wieder gesund

Bei den Eulen hat sich im Freitagstraining Sebastian Trost zurückgemeldet. So bietet sich dem Trainer auf Rückraum Mitte eine Alternative zu dem zuletzt guten Steuermann Marc-Robin Eisel und dem vor allem im Innenblock überzeugenden „Mauni“ Grupe. „Sebi“ Trost fehlte erkrankt beim Mittwochs-Krimi, den die Eulen 24:23 (12:12) gegen HC Elbflorenz 2006 gewonnen haben. Der verletzte Max Haider wird am Kreis weiterhin von Simon Schwarz ersetzt, als Kapitän vertritt Kian Schwarzer Haider. Im Rückblick auf den knappen Sieg gegen Titel-Mit-Favorit Dresden strich Cheftrainer Johannes Wohlrab die von 50 auf 56 Prozent gesteigerte Angriffseffizienz positiv heraus. „Wir wollen an die 58 kommen“, sagt der Coach, sehr zufrieden, dass die Abwehr zuletzt bei starken 48 Prozent angekommen ist. „Wir hatten uns nach dem Minden-Spiel das Ziel gesetzt, die Zahl der technischen Fehler zu reduzieren. Das ist uns gelungen, obwohl wir dieses Duell wieder verloren haben. Dresden hatte nur zwei – und das ist richtig gut. Aber wir sind von den ganz unnötigen technischen Fehlen weggekommen“, analysierte Wohlrab. Er freut sich, dass die Umstellung im Innenblock fruchtet, im Zusammenwirken mit Torhüter Mats Grupe in den beiden ersten Saisonspielen die Zahl der Gegentore im Vergleich zur Vorsaison reduziert werden konnte. „Wir hatten zuvor viel mehr Durchbrüche kassiert“, erinnert der Trainer, der sich über eine starke Abwehr-Steuerung durch Freddy Stüber freut, an dessen Seite sich Mihailo Ilic bemerkenswert gut entwickelt. „Auch ,Mauni‘ Grupe hat das im Innenblock sehr gut gemacht“, lobt Joh Wohlrab.

Halbrechts Fortschritte erarbeiten

Das momentane Links-Rechts-Gefälle in der Offensive auszugleichen ist eines der aktuellen Entwicklungsziele. „Finn Leun macht es in der Abwehr ja top“, attestiert der Trainer, der von seinen beiden jungen Halbrechten nun nach und nach die nächsten Fortschritte im Angriff erarbeitet wissen möchte. Leuns Pendant auf halbrechts ist der von den Kadetten Schaffhausen gekommene Sadok Ben Romdhane (22). Bei seiner Premiere gegen Minden übernervös, sah Joh Wohlrab den Schweizer gegen Dresden verbessert: „Sadok hat Druck gemacht, einen Siebenmeter gezogen. Pech, dass er dann nur den Pfosten traf und sein Tor abgepfiffen wurde.“ Finn Leun geht bei den Eulen in sein zweites Jahr nach einem Lehrjahr hinter Torjäger Jannek Klein. „Für mich persönlich ist es eine andere Situation mit mehr Spielzeit geworden. Dafür bin ich dankbar und versuche jede Minute zu nutzen“, sagt der Linkshänder, der auf Leihbasis aus Leipzig kam, jetzt für zunächst ein Jahr bei den Eulen unter Vertrag steht. „Wir als Mannschaft machen gerade Schritte nach vorn“, urteilt der 21 Jahre alte Leun: „Im Pokal sind wir souverän weitergekommen. In den zwei Ligaspielen haben wir in der Abwehr gute Leistungen gebracht. Im ersten Spiel gegen Minden haben wir zu viele technische Fehler gemacht, gegen Dresden war’s zu zäh im Angriff. Ich sehe die Mannschaft aber insgesamt auf einem guten Weg. Mit meiner Leistung in der Abwehr bin ich zufrieden. Im Angriff muss ich mehr aus meinen Chancen machen.“ Nach zwei Spielen stehen 4 Tore bei 10 Würfen und 2 Assists für Finn Leun zu Buch.

Heißes Pflaster am Bodensee

„Konstanz ist brutal gefährlich. Es ist das erste Heimspiel nach dem Aufstieg, die Halle vermutlich ausverkauft“, mutmaßt Eulen-Coach Joh Wohlrab vor der Dienstreise an den Bodensee. „Es gilt die gleiche Leidenschaft in der Abwehr zu zeigen wie gegen Dresden“, lautet eine Forderung des Trainers, der um einen hoch motivierten Gastgeber weiß. Die HSG verlor das Auftaktspiel beim Aufstiegsaspiranten HSG Nordhorn-Lingen 26:38, ist daheim natürlich aber bestrebt ein anderes Gesicht zu zeigen. Vitor Barelli, mit 28 Jahren der jüngste Coach der Zweiten Liga, wurde vom Co-Trainer zum Cheftrainer befördert. Der Brasilianer hat zu Saisonbeginn Jörg Lützelberger abgelöst. Die Zielvorgabe heißt Klassenverbleib. Auf einen bewährten Shooter wie Lars Michelberger gilt es sich einzustellen. Beim Spiel in Nordhorn war Felix Sproß mit sieben Treffern bester Torschütze der Konstanzer, wo seit 2023 Veit Schlafmann unter Vertrag steht. Der Rechtsaußen, 22 Jahre alt, bei den Rhein-Neckar Löwen ausgebildet, stand von März bis Juni 2022 mit Zweitspielrecht ein halbes Jahr bei den Eulen unter Vertrag. Am Kreis weiß die HSG mit Michael Stotz (1,93 Meter, 102 Kilogramm) und Nikita Pliuto (1,96 Meter, 113 Kilogramm) Körperlichkeit aufzubieten. Wohlrab: „Mein Motto lautet: Mit Demut und einer gewissen Portion Selbstvertrauen antreten, dann haben wir die Chance, zwei Punkte mitzunehmen.“

Fotos: Harry Reis

Das Spieltagvideo

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