Verloren! Das wurde vorher erwartet. Und musste beileibe nicht sein: Die Eulen Ludwigshafen waren am Samstagabend beim Rückrundenauftakt in der 2. Handball-Bundesliga beim Aufstiegsanwärter GWD Minden vor 1533 Zuschauern lange ganz nah dran, zumindest einen Punkt zu entführen: Das 27:31 (14:15) ist eine bittere Niederlage mit einem Resultat, das nicht zeigt, wie eng es in der wenig stimmungsvollen Kreissporthalle Lübbecke wirklich war. Hilft nicht, tröstet nicht und macht doch Mut. Klar ist: Nächsten Samstag (18 Uhr) gegen Schlusslicht HSG Konstanz stehen die Eulen vor einem Muss-Spiel. Das weiß auch der Trainer. „Da zählen nur zwei Punkte“, sagt Johannes Wohlrab.
Mex Raguse fehlt
Die Eulen mussten beim Rückrundenstart in Ostwestfalen auf ihren Top-Spieler Mex Raguse verzichten. „Das Spiel kam noch zu früh für Mex“, erklärte Eulen-Coach Johannes Wohlrab im Vorfeld, der auch nächsten Samstag im Heimspiel gegen HSG Konstanz noch ohne Mihailo Ilic und Nici Waldvogel auskommen muss. Bei GWD fehlten Danilo Radovic, Max Staar und Ex-Eulen-Kreisläufer Tom Bergner.

GWD zur Pause knapp vorn
Zur Pause führt GWD 15:14. Sekunden vor der Pausensirene trifft Luka Sebetic zum 15:14 in einer sehr besonderen ersten Halbzeit. GWD startet stark, führt nach drei Minuten 3:0. Erster Torschütze der Eulen ist Alex Falk in der 5.Minute. Nach Foul an Finn Leun aber scheitert Tim Schaller eine Minute später vom Siebenmeterstrich an Malte Semisch. Dank des schlecht gestarteten, dann perfekt auftrumpfenden „Sebi“ Trost aber kommen die Eulen zurück: 13:13 nach 28 Minuten, 14:14 nach 30 Minuten.Stark: Žiga Urbič, nach 24 Minuten gekommen, hält in der 28. Minute einen Siebenmeter des herausragenden Rückraumschützen Alexander Weck.

„Sebi“ Trost treffsicher
Žiga Urbič ist mit elf Paraden ein Rückhalt der Eulen. Sie haben in „Sebi“ Trost einen überragenden Torschützen: Er macht 11 von 17! In der 38. Minute führen die Eulen erstmals – 18:19 durch Alex Falk. GWD aber wendet das Blatt, die Eulen kommen nach dem 21:24 in der 52. Minute aber nochmal zurück, als Finn Leun (5 von 6) doppelt trifft: 23:24. Seine zweite Siebenmeterchance nutzt Tim Schaller, verkürzt: 26:28. Als Leun wieder trifft, das 27:29 markiert, ist das Mindener Tor leer – Eisel aber zögert. Das war’s. Das 31:27 gibt nicht wieder, wie eng es war, räumt auch Ian Weber ein, der siebenmal erfolgreiche Spielmacher der Mindener: „Es war ein brutal enges Spiel. Die Eulen haben super gekämpft. ,Sebi‘ Trost hat ein super Spiel gemacht.“ So richtig happy war der hoch gelobte Sebastian Trost aber trotz aller Lobeshymnen nicht: „Ich habe einen guten Tag erwischt. Aber richtig freuen kann ich mich nicht.“
Das Quäntchen Glück
„Sebi hatte einen Sahnetag“, lobt auch Eulen-Coach Wohlrab am Ende und hadert mit dem fehlenden Quäntchen Glück nach einer „über lange Strecken super Abwehrleistung“: „Gefühlt aber landet jeder Abpraller bei Minden …“ In der so genannten Crunchtime sah er Ian Weber und Alexander Weck perfekt abschließen. Wohlrab: „Stüber und Haider lassen zwei Freie liegen, Eisel trifft in Überzahl eine falsche Entscheidung …“ „Das war super ärgerlich, weil wir viel besser waren, als das Ergebnis zeigt. Das tut echt weh“, betont Max Haider, der Kapitän der Eulen. Zu 90 Prozent sah er seine Mannschaft auf Kurs, „dann hat aber auch das Matchglück gefehlt“. Klar ist: Am Samstag (18 Uhr) gegen Konstanz zählt nur eins für den Kapitän: zwei Punkte. „Ich bin nicht zufrieden – wir haben verloren“, sagt Žiga Urbič: „Eigentlich war unsere Deckung in Ordnung, aber in der zweiten Halbzeit zu wenig aggressiv. Das Spiel hat gezeigt, was wir noch mehr trainieren müssen und in welchen Situationen wir uns verbessern müssen.“
Fotos: GWD Minden
