Saisonstart in Liga 2: Die Eulen Ludwigshafen, vor 30 Jahren in die 2. Handball-Bundesliga aufgestiegen, treffen am 1. Spieltag am Samstag (18 Uhr) in heimischer Halle auf TuSEM Essen. Schiedsrichter sind die Zwillinge Denis und Dustin Seidler aus Solingen. Zeitnehmerin ist Nina Leydecker, Sekretärin Anke Kern. Dyn überträgt - wie alle Spiele der 1. und 2. Handball-Bundesliga - live und auf Abruf. Live-Reporter in der Friedrich-Ebert-Halle ist Dauerbrenner Karsten Knäuper aus dem Eulen-Medienteam. Co-Kommentator Thorsten Laubscher ist eine Eulen-Legende. Laubscher stand beim Aufstieg vor 30 Jahren auf Halbrechts auf der Platte.

Das 30-Punkte-Ziel
Vor allem auch in der Arbeit im athletischen Bereich haben die Eulen in der Vorbereitung auf die neue Saison zugelegt, sagte Cheftrainer Johannes Wohlrab in der Pressekonferenz 54 Stunden vor dem Heimspiel gegen TuSEM Essen. RNF, RON TV, RPR, RHEINPFALZ, Mannheimer Morgen und Friesenheim Aktuell waren bei der PK im Clubhaus des BASF TC in der Weiherstraße 39 vertreten. Das Eulen-Ziel hat Wohlrab klar formuliert: „Schnellstmöglich 30 Punkte holen!“ Wer den verletzten Rechtsaußen Alexander Falk gegen die Essener ersetzt, ließ der Coach noch offen. Erste Wahl am rechten Flügel ist auf alle Fälle Theo Straub (20). Die fünf Neuen sieht Joh Wohlrab gut integriert. Er ist heiß auf den Start, heiß auf tolle Spiele in der Ebert-Hölle. Stand jetzt sind 961 Dauerkarten verkauft, der Traum von 1000 plus X lebt!

Stüber und Bülow Hand in Hand
In der Rolle als Kapitän voran gehen will Freddy Stüber. Er verkörpert Führungseigenschaft, Mentalität und lebt Leidenschaft auf der Platte vor. Der 30 Jahre alte Routinier zeigt sich positiv überrascht vom „jungen Potenzial“, das die ihm vorher unbekannten Neuzugänge Friedrich Schmitt (20) auf Halblinks und Kreisläufer Leon Hein (22) einbringen. Stübers Stellvertreter als Kapitän ist der Ex-Dessauer Vincent Bülow (30). Der Mittelmann, als Königstransfer mit viel Vorschusslorbeer versehen, fühlt sich wohl in der neuen Heimat. „Man hat hier viel mehr Aufgaben, es ist viel professioneller“, sagt der Regisseur zum Vergleich mit Dessau. Die neue Herausforderung sieht der Routinier als Anreiz, dem die Aufgabenverteilung mit Stüber gut gefällt.

Der „Traktor“ ist neuer TuSEM-Kapitän
TuSEM, in der Krimi-Saison 2024/25 mit 30:38 Punkten am Ende Tabellen-Sechzehnter, wird weiterhin von Daniel Haase trainiert. Der 42-Jährige kam vor einem Jahr von den Rhein-Neckar Löwen, wo er Coach der Drittliga-Sieben war. Er passt angesichts seines Trainer-Vorlebens perfekt zur Essener Mannschaft, die im Schnitt nur etwas älter als 21 ist. Von den Jung-Löwen brachte der Coach den Halblinken Felix Göttler (heute 20) und Kreisläufer Valentin Clarius (jetzt 22) mit. Aus dem Löwen-Rudel wechselte nun der baumlange Kreisläufer Valentin Willner (20) zu TuSEM. In das Beuteschema passen die übrigen Neuzugänge: Torhüter Finn Knaack (19) kommt vom HSV Hamburg, die Halblinken Luis Buschhaus (21) von den SGSH Dragons und Tom Wolf (19) von MT Melsungen, Mittelmann Felix Mart (21) von den Füchsen Berlin. Eine gewisse Routine bringt Max Hejny (24) von der SG BBM Bietigheim mit, der Halbrechts daheim ist. Als Nachfolger von Denis Szczesny, der seine Karriere beendet hat, wurde Mittelmann Max Neuhaus (26) zum neuen TuSEM-Kapitän gewählt. Der „Traktor“ ackerte von 2019 bis 2023 für die Eulen und genießt bei den Eulen-Fans nach wie vor viele Sympathien. Bei TuSEM kommt ihm umso mehr Verantwortung zu, da Spielmacher Nils Homscheid (22), ein echter Junge aus dem Pott, wohl noch einige Zeit verletzt ausfällt. Ein Schlüssel zum Heimerfolg ist es nach Johannes Wohlrabs Einschätzung, Felix Göttler in Schach zu halten. Seine Wurfstärke ist gefürchtet.

Die Eulen gehen zur OB-Wahl
Am 21. September 2025 wählt Ludwigshafen sein neues Stadtoberhaupt. Jutta Steinruck (parteilos) tritt nach acht Jahren als OB nicht mehr zur Wahl an. „Wir wissen Juttas Arbeit in Zeiten, die speziell für die kreisfreien Städte mehr als schwierig waren und sind, sehr zu schätzen. Wir wissen in unserer OB einen treuen Fan“, sagt Domenico Marinese, der Geschäftsführer der Eulen. Wie schon bei der letzten Bundestagswahl rufen Geschäftsführung, Mannschaft und Trainer auf, am 21. September 2025 zur OB-Wahl zu gehen. Trainer, Co-Trainer und Geschäftsführer, fast alle Spieler des Kaders, sind wahlberechtigt. Kapitän Freddy Stüber: „Viele richtungsweisende Entscheidungen werden in der Politik vorgenommen und beeinflussen direkt, wie lebenswert unsere Stadt ist. Daher ist es meiner Meinung nach absolut notwendig, sich an der Wahl zu beteiligen und die Zukunft mitzubestimmen.“
Special Olympics Rheinland-Pfalz zu Gast
Ein wunderbares Echo fanden in der vergangenen Saison Spieltag für Spieltag die Einladungen von Lotto Rheinland-Pfalz und den Eulen an 15 Gäste aus sozial engagierten Vereinen oder Einrichtungen. Auch in der Saison 2025/2026 werden Lotto und die Eulen bei den 17 Heimspielen jeweils 15 Gäste im VIP-Raum der Friedrich-Ebert-Halle empfangen und dann Handball live zusammen erleben. Den Anfang machen am Samstag bei der Saison-Ouvertüre gegen TuSEM Essen Athletinnen und Athleten der Special Olympics Rheinland-Pfalz. Mit von der Partie ist auch die Athletensprecherin Mehtap Özgül, die im Tennis und im Laufen aktiv ist. Angeführt wird die Gruppe von Angelika Krauß, Vizepräsidentin Regionale Entwicklung & Beauftragte Prävention sexualisierte Gewalt (PSG) und Tennis-Coach Claus Majolk, Vize-Präsident Unified Sports. Als Ehrengäste begrüßt Lotto außerdem auch Oliver Meyer, den Vorsitzenden der VinoPhilAnthropen (VPA), des wohltätigen Weinvereins mit Sitz im Dirmstein, sowie dessen Mitstreiter Marc Willersinn, den Inhaber der Alten Kellerei aus Neuleiningen.

Lotto denkt auch an die Ehrenamtler
Es ist zwar (noch) nicht der von so vielen erhoffte Sechser im Lotto, aber doch eine nette Überraschung für 50 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer der Eulen: Dirk Martin, Prokurist von Lotto-Rheinland-Pfalz, hat am Mittwoch nach Rücksprache mit Eulen-Geschäftsführer Domenico Marinese und Geschäftsstellenleiter Marcel Mayer 50 Rucksäcke mit Brotboxen und Trinkflaschen aus dem Hause Lotto für die Ehrenamtler spendiert und persönlich aus Zornheim bei Alzey zur Ebert-Halle gebracht. Dort gab Marcel Mayer, der Leiter der Eulen-Geschäftsstelle, nur zu gern den Türöffner.
Die Idee ist eine spontane gewesen, verrät Dirk Martin: „Ich habe vor der Teampräsentation bei der Einfahrt auf den Parkplatz ganz kurz mit einer netten Frau gesprochen, eigentlich mehr rumgealbert, die die Autos eingewiesen hat. Dieselbe Frau hat dann später auch im Saal mit angepackt, ohne gelbe Weste. Da habe ich mir gedacht, diese Leute, die für die Eulen ehrenamtlich ihre Zeit zur Verfügung stellen, müsste man auch mal als Sponsor, der dem Ehrenamt und dem Sport nahesteht, eine kleine Wertschätzung demonstrieren. Und dann ist das ein bisschen gewachsen und wir haben es halt gemacht.“
Fotos: Harry Reis / Dennis Weissmantel / TuSEM Essen